Der
Name stammt aus dem Walisischen. Die
Tag-und Nachtgleiche im Herbst kennzeichnet die Mitte dieser Jahreszeit.
Aufgrund seines astronomischen Ursprungs variiert der genaue Zeitpunkt
immer um den 21.-23. September herum. Wie der Name schon sagt, ist die
Nacht- und Tagdauer genau gleich (12 Stunden), weswegen das Fest auch
eine große spirituelle Bedeutung als Balance zwischen Licht und
Dunkelheit kennzeichnet. Daher stammt auch das astrologische Sternzeichen
der Waage, welches mit diesem Tag beginnt.
Im heutigen Paganismus - hauptsächlich dem Neo-Paganismus - wird dieses Fest als einer der "Niedrigen Feiertage" bezeichnet. Im Gegensatz zu den größeren monotheistischen Religionen wird die Zeit beim Paganismus als Kreis und Wiederholung, mit Mond- und Sonnenphasen verstanden. Judentum, Christentum und Islam betrachten den Zeitablauf als linear mit der Erschaffung der Welt als Beginn und einem Ende in der Zukunft. Die Rituale der Naturreligionen zielen eher auf die Kontinuität der Zeitwiederholung bei Jahreszeiten und der Natur allgemein ab, um ein Überleben im Kreislauf zu sichern. Die meisten religiösen Feiertage in allen Kulturen und Glaubensrichtungen in dieser Zeit sind irgendwie mit der Tag- und Nachtgleiche verbunden. Angesichts der Bedeutung von Mabon als zweites großes Erntedankfest wird in den meisten Religionen ein Opfer dargebracht. In vielen Kulturen auf der Welt ranken sich die gefeierten Themen an diesem Tag um Balance, Ernte, die Jagd und ab und zu auch die Erinnerung an die Toten. Einbindung
und Übernahme des heidnischen Festes in den christlichen Glauben
So wie z.B. das heidnische
Fest zur Wintersonnenwende ("Jul") zum christlichen Weihnachten
"umfunktioniert" wurde, ist dieses Fest im Mittelalter mit
einem neuen Namen und neuen Traditionen ausgestattet worden, um die
Missionierungen im damals immer noch hauptsächlich keltischen Europa
voranzutreiben. Im Christentum nennt man Mabon nun "Micheali"
(engl. Michelmas). Das Fest des Erzengels Michael (Sonnen- und Feuergeist)
wird nun am 29. September zelebriert. Einige kirchliche Gruppen und
auch viele Individuen lehnen die Festlichkeiten jedoch ab, als der Ursprung
der Feier im "Heidentum" bekannt wurde. Traditionell wird
Micheli mit dem Verspeisen einer gemästeten Gans begangen ("Opfergabe").
Vielerorts wurden auch an diesem Tag spezielle große Brotlaibe
gebacken. Die Ernte sollte eingefahren sein und ein neuer Kreislauf
der Ackerbewirtschaftung begann. Es war die Zeit, um neue Anleihen zu
beginnen, die Konten auszubalancieren und die jährlichen Gebühren
und Pflichten zu begleichen (z.B. Kirchenzehnt).
Andere Namen
(englisch und deutsch): Ursprung
Warum die Tag- und Nachtgleiche
stattfindet: Die Jahreszeiten sind die Wirkung der Erdachse, welche
sich in einem Winkeln von 23,5º von der Geraden zwischen den beiden
Polen befindet. Da sich die Erde senkrecht dazu dreht, zeigt die Achse
immer in die gleiche Richtung - zu einem Punkt im All nahe des Nordsterns
(Polarsterns). Die Erde dreht sich jedoch auch um die Sonne. Während
eines halben Jahres, ist die südliche Hemisphäre der Sonne
stärker ausgesetzt als die nördliche Erdhalbkugel. Während
des nächsten halben Jahres ist es genau umgekehrt. Am Tag der Tagundnachtgleiche
(oder Äquinoktium) ist für alle Orte der Erde Tag und Nacht
genau gleich - nämlich 12 Stunden lang. Die
Angabe eines Äquinoktiums dient auch zur genaueren Bezeichnung astronomischer
Koordinatensysteme, die auf den veränderlichen Schnittpunkt von Ekliptik
und Himmelsäquator bezogen werden.
Traditionen:
Der Mond im September wird auch als
Weinmond bezeichnet. Der Vollmond, der am nächsten zum Datum liegt,
bekommt den Namen "Erntemond". Diese Bezeichnung hat ihren
Ursprung in der Tradition, auch während der hellen Nacht ihre Ernte
einzubringen. Teutonische Stämme nannten die Zeit zwischen der
Tag- und Nachtgleiche bis zur Winternacht (am 15.10.) "Winter Finding"
oder "Winterthing". Die Winternacht war auch der Beginn des
norsischen Neuen Jahres.
Quellen: |