Es
ist genau Herbstmitte.
Im heutigen Paganismus - hauptsächlich dem Neo-Paganismus - wird dieses Fest als einer der "Hohen Feiertage" bezeichnet. Im Gegensatz zu den größeren monotheistischen Religionen wird die Zeit beim Paganismus als Kreis und Wiederholung, mit Mond- und Sonnenphasen verstanden. Judentum, Christentum und Islam betrachten den Zeitablauf als linear mit der Erschaffung der Welt als Beginn und einem Ende (Christentum: Apokalypse und Jüngstes Gericht) in der Zukunft. Die Rituale der Naturreligionen zielen eher auf die Kontinuität der Zeitwiederholung bei Jahreszeiten und der Natur allgemein ab, um ein Überleben im Kreislauf zu sichern. Halloween hat seinen Namen von der alten keltischen Bezeichnung "All Hallows Eve". So wie im Jüdischen beginnt der Tag bei den Kelten nicht mit dem Sonnenaufgang (oder Mitternacht), sondern bei Sonnenuntergang des Vortages. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß das Leben mit Dunkelheit beginnt (im Bauch der Mutter). So wie die Tage mit der Nacht, beginnt auch das Jahr mit der dunklen Jahreszeit. Hauptsächlich hängt dies auch mit der landwirtschaftlichen Nutzzeit zusammen: die Landwirtschaft war vorbei, also das Jahr ebenfalls - ein neues Jahr begann. Dieses Fest kennzeichnet den Neujahrsbeginn der Kelten. Einbindung
und Übernahme des heidnischen Festes in den christlichen Glauben
So wie z.B. das heidnische
Fest zur Wintersonnenwende ("Jul") zum christlichen Weihnachten
"umfunktioniert" wurde, ist dieses Fest im Mittelalter (von
Papst Gregor III. im 9. Jh.) mit einem neuen Namen und neuen Traditionen
ausgestattet worden, um die Missionierungen im damals immer noch hauptsächlich
keltischen Europa voranzutreiben. Daher wurden im Zuge der Christianisierung
Mitteleuropas alte "heidnische" Bräuche übernommen und mit christlichen
Inhalten besetzt. Bei diesem Fest speziell hat die katholische Kirche
versucht, die heidnischen Bräuche abzuschaffen. Gerade bei diesem
Fest ist es jedoch kaum gelungen. Die Toten werden noch immer mit heidnischen
Bräuchen geehrt. Im Christentum nennt man Samhain und All Hallows
Eve nun "Allerheiligen". Der Abend vor Allerheiligen wird
im Englischen als All hallows eve bezeichnet, das sich später
zu Halloween entwickelte.
"... Viele Menschen regen sich auf, weil "Samhain" auf dem Weg über die britischen Inseln und Amerika nun als "Halloween" in seine alte Heimat zurückkehrt. Hier wird Traditionspflege unehrlich, denn Halloween ist älter und auch europäischer als jeglicher christliche Brauch! ..." [www.brosig.at/Traditionen.htm, 25.10.2005] Andere Namen
Ursprung Das
Fest wurde früher in der Nacht des 11. Neumondes eines Jahres gefeiert,
ist inzwischen aber auf das heutige Datum festgelegt worden. Der Name
Samhain leitet sich vermutlich vom keltischen Ausdruck "sam-fuin" oder "samhraidhreadh"
("Sommers Ende")
ab. Laut McBain's Etymological Dictionary of the Gaelic Language
bedeutet "samhuinn" (so die schottisch-gaelische Schreibweise) "Hallow-tide"
(holiday), gemeint ist das schon erwähnte "summer's end".Das
Fest war früher keine ausgelassene Feier, denn mit November begann
das landwirtschaftlich nicht nutzbare Halbjahr. Der Kürbis als
robustes Gemüse stand zu diesem Zeitpunkt auf dem Speiseplan.
Man glaubt, in dieser Nacht seien sich die vier Welten besonders nahe und könnten leicht erreicht werden (auch an Beltane). Die Grenzen zwischen den Welten der Lebenden und Toten sind hauchdünn. Dadurch ist der Aberglaube im Volk vor den Geistern der Toten gewachsen. Es heißt, sie können nun die Barriere überwinden und zu den Lebenden kommen. Um sich zu verstecken und sich unkenntlich zu machen, verkleiden sich die Menschen nun mit Masken und Kostümen, damit sie von den Toten nicht wiedererkannt werden. Wenn man sich jedoch mit seinen verstorbenen Verwandten treffen möchte, sollte man ebenfalls bedenken, daß dies ein guter Zeitpunkt ist, die Geister willkommen zu heißen und sie einzuladen, mit ihren Verwandten zu feiern. Um ihnen den Weg zu leiten, stellte man Lichter in den Fenstern auf, welche heute zu leuchtenden Kürbisfratzen mutiert sind. Die Toten werden dadurch zusätzlich "besänftigt", indem man sie speist. (Der Totenkult in Südamerika ist ein besonderes Überbleibsel dieser Tradition). Am ersten November versammeln sich die Gläubigen auf den Friedhöfen und halten am Grabe ihrer Familienmitglieder ein großes Essen ab. Ich hatte so etwas mal in meiner Zeit in Ecuador miterlebt. Ein Familientreffen auf dem Friedhof, bei dem es auch recht fröhlich zugehen kann. Dies ist keine Zeit der Angst (wie es jetzt in US-Amerika gefeiert wird), sondern eine Zeit, tiefer zu verstehen, daß Leben und Tod Teile eines Ganzen sind.
Festlichkeiten
in verschiedenen Kulturen Es gibt derartig viele veränderte Traditionen und Feierlichkeiten in der gesamten Welt, das hier nur einige ganz kurz wiedergegeben werden sollen. Im Internet lassen sich jdeoch jede Menge zusätzlicher Informationen finden.
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