Die Völker sind alphabetisch geordnet. Die Reihenfolge richtet sich nicht nach Größe, Wichtigkeit oder Alter.
Sherpa
Newari
Gurung
Thakali
Tamang
Magar
Rai

Volksstämme in Nepal - ethnische Vielfalt

Das Himalaya-Massiv scheidet zwar als mächtige natürliche Barriere Süd- und Zentralasien, doch seine Pässe boten über Jahrtausende auch Raum für Begegnungen zwischen den "mongoliden" Gruppen tibeto-burmanischer Zunge, die zahlreichen Naturreligionen und dem tibetischen Buddhismus anhängen, und den "kaukasischen" Gruppen mit indo-arischen Sprachen und dem Hinduismus als Religion. Hier trafen verschiedene Welten in Kriegszügen, Migrationen und Handelsbeziehungen ständig aufeinander. Sie führten zu einer ungeheueren Vielfalt kultureller und entsprechend sozialer, wirtschaftlicher und politischer Formen, die auf keinen Einheitsnenner "nepalesische Kultur" zu bringen ist. Am ehesten kann man diese Kultur als "Mischung verschiedenster Kulturen" beschreiben. Gerade dies ist eines der größten Reize des Landes.
Insgesamt stellen die nepalesischen Volksgruppen ungefähr die Hälfte der Bevölkerung. Sie gelten jedoch trotzdem als Minderheiten, weil keine einzelne Volksgruppe mehr als 4% der Gesamtbevölkerung ausmacht. Diesen ethnischen Minderheiten stehen in Nepal ca. 45% sogenannte Hindus gegenüber, die sich - ungeachtet der Herkunftsunterschiede - als eine Einheit präsentieren und nicht zuletzt dank dieses Zusammenhaltes Schlüsselpositionen im staatlichen System zu sichern vermochten.
Mongolide Gruppen leben hauptsächlich in der nördlichsten, Indo-Nepalesen des kaukasischen Typus vor allem in der südlichen Landeshälfte. Ähnlich verhält es sich mit der Religion. Der Norden ist größtenteils durch Buddhismus, der Süden vom Hinduismus geprägt. Die Geografie des Landes hat sogar die Nahrungsgrundlage geprägt: im Norden vor allem Viehzucht und Handel, im Süden wird aufgrund der fruchtbaren Bodenbeschaffung Landwirtschaft betrieben.
Beide Gruppen treffen sich im dazwischenliegenden "Hügelland". Der Ausdruck ist nicht ganz korrekt, wird hier aber aufgrund der Einfachheit verwendet. Hier leben etwa 60% der Gesamtbevölkerung und bebaut etwa 30% des Bodens (im Terai sind es 30% Bevölkerung auf 70% des Bodens).
Versucht man, einzelnen Volksgruppen spezifische Landesregionen zuzuordnen (obwohl kein Gebiet Nepals als das ausschließliche Territorium einer Volksguppe anzusehen ist), so müssen innerhalb einzelner Gebiete erhebliche Variationen festgehalten werden.
Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung [10]
Nepalesen
53.2 %
Bihari
18.4 %
Tharu
4.8 %
Tamang
4.7 %
Newar
3.4 %
Magar
2.2 %
Abadhi
1.7 %
andere
11.6 %
 
Eine grobe Unterteilung nach Landesregion:
Terrai: Tharu, Darrai, Kumhal, Danuwar, Majhi, indienstämmige Hindubevölkerung
Hügelgebiet: Magar, Gurung, Tamang, Newar, Sunuwar, Rai, Limbu, Thakali, Chantel, Chepang, Raaji, Pahari (Pahi) Thami, Haayu, Dhimal, Kusunda
Norden: Sherpa, Dolpo-pa, Baragaonli, Manangi, Lopa, Humli-Khyampa

 

Die Gurung

Nach einer Volkszählung 1971 beträgt die Anzahl etwa 170 000. Der orientalische Volksstamm ist vor vielen Jahrhunderten an den Fuß des Himalaya migriert. Als das erste Gurungdorf südlich des Himalaya wird Khhol gehalten, dessen Ruinen hoch in den Wäldern von Larjung zu finden sind. Die höchsten Dörfer waren ursprünglich auf etwa 3500 Metern. Diese Siedlungen wurden fast vollständig verlassen, um in neuere, tieferliegende Dörfer auf einer Höhe von 2500 bis 1000 Meter zu ziehen. [1]
Das Bergvolk bewohnt jetzt vor allem die Gebiete von Gurkha bis Lamjung. Sie haben sich vor allem in den berühmten "Gurkha-Regimentern" einen Namen gemacht. Ihre Sprache ist ein birmano-tibetischer Dialekt und ihre Religion größtenteils hinduistisch, teilweise gehören jedoch ganze Dörfer dem Lamaismus an.
Der Ursprung der Gurung ist einem Text enthalten, der nach einer traditionellen mündlichen Überlieferung verfaßt wurde. Die Geschichte wurde im 20. Jahrhundert in den 60ern von Bernard Pignede und in den 70ern von Don L. Messerschmidt übersetzt. Beide Versionen lassen den Schluß zu, daß die Gurungs einer Veränderung ihrer Geschichte zugunsten der aktuellen politischen Situation nicht negativ gegenüberstehen.
Die Geschichte erzählt von Prinz Locan, welcher mit seiner Frau, seinem Priester Bali Acharya und einem Sklaven Indien verließ, um Zeit in religiöser Zurückgezogenheit im Himalaya zu Verbringen. Während dieser Zeit wurden sie (unwittingly disgraced) und entschlossen sich aus diesem Grund, im Himalaya zu bleiben und nicht nach Hause zurückzukehren. Sie ließen sich nieder und gründeten Familien. Die Söhne des Prinzen gründeten die (Clan) Ghale, Ghotane und Lama. Die Söhne des Priesters gründeten die Lamechane (clans). Diese 4 CharJat (clans) wurde als sozial höherstehend als die 16 Sorajat (clans) gesehen, welche von den Nachkommen des Sklaven gegründet wurden. Die Geschichte sagt weiter, daß Prinz Locan einen Dreizack in die Himalayas warf und sich dort niederließ, wo er hinfiel. Danach kamen alle seine Söhne von dem Berg Kailash (der heilige Berg in Tibet) herunter und ließen sich im Wald von Larjung nieder. Daher beanspruchen die Gurungs sowohl indischen als auch tibetischen Ursprungs zu haben. Das heutige (phänotypische) Aussehen läßt darauf schließen, daß sie aus Tibet kommen.
Der Unterschied der beiden Geschichten zwischen 1960 und 1970 besteht in der Herkunft von Prinz Locan. Das könnte nachträglich hinzugefügt worden sein, um Verhältnisse mit Kathmandu zu verbessern. Natürlich kann das auch einfach der Wahrheit entsprechen ...
Jeder, der unter Gurungs gereist ist, kann bestätigen, daß sie eine angenehme Gesellschaft sind. Sie sind bekannt für Späße und Witzeleien. Diese gute Laune kann ihren Ursprung in der "Rodi"-Institution haben. Jugendliche Gurungs werden für das Erwachsensein und die Heirat in jugendlichen Organisationen, genannt Rodi, vorbereitet. Es ist eine weibliche Einrichtung in einem halbpermanenten Wohnheim, welches durch finanzierende Eltern mit einer Tochter in Rodi-Alter organisiert wird. Das Paar ist als Rodi-Vater und Rodi-Mutter bekannt. Die Mitglieder sind Rodi-Freunde. Jungen sind nicht ausgeschlossen. Sie sind gleichwertige Teilnehmer und werden von den Mädchen eingeladen. Die Rodi-Mitglieder partizipieren in Gruppenentertainment. Rodi ist eine Zeit, um Spaß zu haben, (Affection), Liebe und Heirat zu finden. Die Rodi arbeiten auch als Gruppe, um auf der Farm zu helfen. Leider geht die Institution der Rodi immer weiter mit der Zunahme des Hinduismus unter den Gurung zurück.

 
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Die Magar

Die Magar leben vor allem in Westnepal und leben vom Anbau von Weizen, Reis, Mais und der Schafzucht. Sie gehören zu den tibetisch-burmesischen Völkern und sprechen eine dem Tibetischen verwandte Sprache (tibeto-burmanisch). [7] Die vertretenen Religionen sind Lamaismus, Animismus und Hinduismus. [8]
 
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Die Newar

Sie sind die älteste Volksgruppe im Kathmandu-Tal. Ein Newar ist leicht von einem Angehörigen eines Bergstammes zu unterscheiden - wenn er eine Last trägt. Nur Newar befördern ihre Lasten mit Hilfe einer Bambusstange über der Schulter, an deren beiden Enden an Seilen Lastenkörbe befestigt sind. Die Bergstämme tragen ihre Lasten in einem Korb auf dem Rücken, das ganze Gewicht wird durch ein Stirnband gehalten. Die Newar leben monogam, was in Nepal nicht selbstverständlich ist.
Ihre Frauen haben die Möglichkeit, sich von ihrem Mann durch eine einfache Zeremonie zu scheiden. Sie geben ihrem Mann die Betelnüsse zurück, die sie bei der Hochzeitszeremonie erhalten haben. Im Alter von sieben oder acht Jahren werden alle Newarmädchen in der Yihee-Zeremonie symbolisch mit Gott Narayan (Inkarnation Vishnus) verheiratet. Dieser wird durch ein goldenes Bildnis verkörpert. Shiva selbst, in Form einer Bel-Frucht, ist Zeuge der Hochzeit. Das Newar-Mädchen erhält damit den Status einer verheirateten Frau. Diese Hochzeit mit dem unsterblichen Gott Narayan wird als die einzig rechte Hochzeit angesehen, die ein Leben lang dauert. Jede andere Hochzeit mit einem Newarmann ist dagegen leichter auflösbar. Für die Frauen kam somit auch nie eine Witwenverbrennung in Frage, da beim Tod des Ehemanns der wirkliche Partner weiterlebte. Sie konnten wieder in ihr Elternhaus zurückkehren und jederzeit von neuem heiraten.
Die Bauernfrauen tragen meist schwarze Saris mit roter Borte, die Männer die typische Baumwollbekleidung mit der weiten Hose, die unten ganz eng wird. Um die Taille schlingen sie ein Baumwolltuch als Gürtel. Das "kukhri", ein Messer, das von anderen Volksgruppen im Gürtel getragen wird, haben sie nicht. [6]
Die Sprache Newari wird traditionsmäßig hochgehalten und von allen Mitgliedern des Volkes gesprochen.
Die Newar sind ein buddhistisches Volk, das teilweise dem Lamaismus anhängt.
 
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Die Rai

Diese Volksgruppe Nepals umfaßt ca. 300.000 Personen, die hauptsächlich von der Landwirtschaft leben. Ihre Hauptsiedelgebiete befinden sich im Osten Nepals, wo sie die größte ethnische Gruppe bilden. [7] Jede einzelne Gruppe spricht einen anderen Dialekt und hat eigene religiöse Glaubensrichtungen. Die Sprachen haben sich von dem Originalen zu einer Mischung von Lokaldialekten verändert, die meist auch für den Namen der Gruppe stehtl. Sie glauben, sie sind Nachkommen der "Töchter der Erde" Marema, Mahadeva und Nina.
Hochzeiten sind bei den Rai sehr große Ereignisse. Einige dieser Verbindungen werden von Mittelsmännern oder Kongpi vereinbart, die die Details der Ehe ausarbeiten. Es werden Geschenke zwischen den Familien ausgetauscht. Werden diese akzeptiert, wird ein Hochzeitsdatum festgesetzt. Andere Ehen werden nach dem Prinzip des "arrangierten Raubes" des ausgesuchten Mädchens eingefädelt. Viele glauben, daß diese Methode gute Resultate erzielt.
 
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Die Sherpa

Der bekannteste Sherpa ist wohl Tenzing Norgay, der 1953 zusammen mit Sir Edmund Hillary die vermutliche [5] Erstbesteigung des Mt. Everest, des höchsten Berges der Welt. Hillary wurde dafür erst zum Ritter geschlagen.
Der Begriff Sherpa ist kein Synonym für einen Träger, sondern der Name einer bestimmten ethnischen Gruppe in Nepal. Die ursprüngliche (tibetische) Bezeichnung lautet "Sherwa mi" was der Bedeutung "Menschen aus dem Osten" entspricht. Die Sherpa sind vor ungefähr sechs Jahrhunderten von Tibet nach Nepal eingewandert. Bis heute weiß man nicht, warum das Volk den Entschluß faßte, den riesigen Gebirgszug des Himalaya zu überqueren. Ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet war Khan in Tibet. Von hier aus zogen etwa 60000 Menschen mit ihrer gesamten Habe über den 5700 Meter hohen vergletscherten Nangpa Paß. Ihr Ziel waren die menschenleeren von dichten Bergurwäldern bedeckten Täler des heutigen Khumbu-Gebietes südwestlich des Mount Everest. Hier begannen sie ein neues Leben. Flüchteten die Sherpas vor den kriegerischen Mongolen oder spielten religiöse Gründe eine Rolle? Zog sie der heilige Berg Gaurishankar an? Vielleicht wollten sie in seiner Nähe siedeln. Oder trieb die Sherpas lediglich die Aussicht auf ein weniger beschwerliches Leben in die fruchtbaren vom Monsun beeinflußten Täler des Khumbu? [4] Heute gibt es ca. 60.00 Personen die sich selbst zur Volksgruppe der Sherpa zählen. Die Hauptsiedlungsgebiete befinden sich in der Solu-Khumbu Region des Himalaya. Die meisten Sherpa sind Anhänger der buddhistischen Religionsgemeinschaft, doch gleichzeitig werden noch die alten Berggötter und Geister verehrt und der Schamanismus spielt nach wie vor eine große Rolle. Viele Rituale und Vorstellungen wurzeln in der alten "Bön" Religion. Traditioneller Weise bauten die Sherpa Weizen, Gerste, Mais, Kartoffeln, Buchweizen und Rettich an und züchteten Yaks und Schafe. Neben dem eigenen Garten und Ackerland gibt es auch heute noch das gemeinsame Weideland, dessen Nutzung genau geregelt ist. [2]
Eine zusätzliche wichtige Einkommensquelle war früher der Handel mit Tibet, der nach der Okkupation Tibets durch China (1959) und der Schließung der äußeren Grenzen, plötzlich zum Versiegen kam. Fast zeitgleich setzte jedoch der Trekkingtourismus ein, der den Handelsverlust in kürzester Zeit zum größten Teil kompensieren konnte. Zwar wird im Katmandu-Tal eine einzigartige Kultur geboten, für die sich die meisten Nepal-Besucher einige Tage Zeit nehmen, aber im restlichen Königreich dominiert der Natur- und Bergtourismus. Über 300.000 Touristen kommen jährlich nach Nepal, annähernd 80.000 sind Trekkingtouristen, davon durchwandern ca. 20.000 das Gebiet der Sherpa.
Der Tourismus wurde in den letzten Jahren zunehmend zum Konkurrenten der Landwirtschaft, da die Trekkingsaison die Periode des Jahres ist, in der die wichtigste landwirtschaftliche Arbeit zu verrichten wäre. Der Rückgang der Ernten und des Viehbestandes können zwar ohne Schwierigkeiten vom Tourismus kompensiert werden, problematisch erweist sich der sinkende Selbstversorgungsgrad erst dann, wann Tourismuseinbußen zu verzeichnen sind.
Ihre Nahrung kaufen die Sherpa immer häufiger auf dem Markt, während auf den eigenen Feldern zunehmend Cash Crop-Produkte für Touristen (wie z.B. Gemüse) angebaut werden. Galt früher der Besitz von Vieh und Land und der Erfolg Handel als Garant für hohes Sozialprestige, so ist dies heute zunehmend durch den Besitz von Barvermögen, einer Lodge und Immobilien in der Stadt gewährleistet.
Die Sherpa befinden sich in einer Übergangsphase von einer Ökonomie der Subsistenzwirtschaft zur Marktwirtschaft und monetären Ökonomie, was mit einem sich zunehmend verändernden Lebensstil Hand in Hand geht. Vor allem in den Trekkingzentren lohnt es sich weit eher, in die Lodge Arbeitskraft und Kapital zu investieren als in die weit weniger lukrative agrarische Einkommensquelle.
Da viele Sherpa die meiste Zeit des Jahres in Katmandu ihren Geschäften nachgehen, werden sie für ihre Heimatdörfer zu einem Brückenkopf in die Stadt. Durch sie kommen städtische Werte in die Familien und ins Dorf. Die Kinder haben immer weniger Kontakt mit dem Herkunftsort, die soziale Distanz vergrößert sich - sie werden Mitglieder einer städtischen, stark nepalesisch geprägten Sherpakolonie. Bestimmte Feste und Rituale haben in letzter Zeit, bedingt durch den Wandel in der Landwirtschaft und im traditionellen Wertesystem, ihre eigentliche Bedeutung verloren und werden zum Teil auch nicht mehr gefeiert. Dadurch findet eine langsame Sekularisierung der Gesellschaft statt und oral tradierte Überlieferungen, Gedichte und Gesänge geraten zunehmend in Vergessenheit.
Andererseits erhielt die Bildung seit Einzug des Tourismus einen weit höheren Stellenwert. "Modern" sein ist "in" und eine gute Schulausbildung gilt als Voraussetzung dafür. Der Jugend in Solu Khumbu eröffnen sich neben dem Tourismus keine beruflichen Perspektiven, sieht man von wenigen Dienstleistungen ab. Junge Sherpa, die ihr Dorf verlassen, kehren aus der Stadt oder aus dem Ausland nur in ihre unmittelbare Heimat zurück, um die Lodge ihrer Eltern zu übernehmen - sofern diese eine besitzen. Um eine bessere Ausbildung zu erhalten, ziehen die jungen Sherpa oft nach Katmandu oder in eine andere Stadt, leben entfernt von ihren Eltern, Freunden und somit von ihrer eigenen Kultur. Sie wissen den Kontakt mit Touristen zu nützen, da sie so nicht selten auch "Sponsoren" für einen Ausland- und Studienaufenthalt finden.
Frauen, deren Männer für organisierte Trekkingtouren arbeiten, sind oft monatelang von diesen getrennt. Dies führt dazu, dass die Frauen nahezu alle Arbeiten auf den Feldern übernehmen müssen. Die Frauen der Lodgewirte werden während der Saison durch ihre Arbeit in den Lodges geradezu isoliert, da sie praktisch den ganzen Tag das Herdfeuer in Gang halten müssen. Die traditionell abendlichen Zusammenkünfte der Frauen in den Monaten nach der Ernte gibt es zum Teil nicht mehr. Der Wandel der hat auch positive Seiten. So kann eine allgemeine gesellschaftliche Aufwertung der Frau durch ihre Tätigkeit in der Lodge festgestellt werden. Mädchen werden heute höher geschätzt als früher, da ihre Arbeitskraft in den Betrieben unentbehrlich ist. Die Frauen haben ebenso Kontakt zu den Fremden, was früher nur den Männern auf ihren ausgedehnten Handelsreisen vorbehalten war.
Die Sherpa haben ihren religiösen Rhythmus und den landwirtschaftlichen Zyklus durchbrochen und ihr Alltagsleben stärker an den Tourismus angepasst. Die dadurch entstandene Wirtschaftsstruktur ist mehr und mehr geprägt durch den wachsenden Dienstleistungssektor und durch eine Kultur, die sich zusehends vom Althergebrachten löst und neue Formen einbindet.
Der Trekkingtourismus als Industrie, hat sehr wohl neben Nachteilen auch viele Vorteile für das Volk der Sherpa gebracht, speziell im Hinblick darauf, dass ein wirtschaftlicher Ersatz für den Tibethandel gefunden wurde. Die traditionellen Lebensformen in den Bergtälern, die heute für manche Touristen wie Bollwerke der göttlichen und natürlichen Ordnung erscheinen, mussten sich immer schon an Neues und ehemals Fremdes anpassen, bzw. dieses integrieren. Somit steht durch den Trekkingtourismus auch nicht das "Aus" oder die "Auflösung" einer Kultur zur Debatte, sondern deren Wandlung und Transformation.
Die Sherpa waren die ersten die in den frühen 1970ern vom langsam an Bedeutung gewinnenden Trekkingtourismus profitieren konnten. Häufiger als andere Ethnien findet man Sherpa in den Trekking-Kadern und sie besitzen auch circa ein Viertel der gemeldeten Agenturen in Kathmandu und Pokhara. Deswegen bleibt ein relativ großer Teil des Geldes in der Region, bzw. in der Hand von Sherpa. Weiters wird auch speziell in dieser Region, nicht an "Entwicklungsgeldern" gespart, da sie einer der Hauptattraktionen des Tourismus im Himalaya-Gebiet darstellt. [2]
Die Sherpas Religion der Sherpas ist fast ausschließlich der Lamaismus.
zusätzlicher Link: Wie wirkt sich wohl die Ankunft der vielen Trekking-TouristInnen im Himalaya-Gebirge auf die dort lebenden Menschen bzw. auf die Umwelt aus? Die Wissenschaftlerin Pema Sherpa führte, die eine diesbezügliche Studie durchgeführt hat, erzählt uns von ihren Eindrücken. [3]
 
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Die Tamang

Mit einer Bevölkerung von 750.000 sind die Tamang eine der größten Volksgruppen Nepal. [7] In erster Linie leben sie von der Landwirtschaft, haben aber auch als Handwerker einen guten Ruf. Sie sind tibetisch-burmesischer Abstammung und erst später eingewandert. Meist kamen sie als Pferdehändler aus Tibet und begannen, Land zu kultivieren und die Hänge zu bebauen. Sie sind meist lamaistische Buddhisten, Lamaisten mit einem deutlichen Einfluß der Bon-Religion. Sie feiern also auch hinduistische Feste und ehren hinduistische Götter. Bei ihnen gibt es kein Kastensystem. Von den anderen Gruppen, die sich an ein Kastensystem halten, werden sie als niedrige Kaste angesehen. Sie leben in den östlichen und zentralen Gebirgsregionen in Nepal, ein kleiner Teil von etwa 5 % im Kathmandu-Tal. [6]
zusätzlicher Link (sehr informativ, mit Geschichte, sozialer Stellung, ...): Der Nepal Tamang Ghedung als Beispiel einer gemäßigten ethnischen Organisation [9]
 
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Die Thakali

Die Thakali kann man auf dem Jomosom Trek treffen, denn sie siedeln entlang des Kali Gandaki. Ghasa und Tukche sind die wichtigsten Thakali-Dörfer. Auch sie sind tibetisch-burmesischer Abstammung, was man immer noch an ihrer Sprache erkennen kann. Sie gehören meist dem Buddhismus, speziell dem Lamaismus an. [6] [8]
 
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Quellen
1
Nepal, Nelles Guides, 3. Aufl., 1995, ISBN 3-88618-302-5, printed in Slovenia
2
https://www.gfbv.at/dossiers/sherpa.html, 10.5.2004
3
https://www.stiads.at/reisefieber/pema_dt.html, 10.5.2004
4
https://www.leipzig-online.de/expedition/abenteuer-himalaya/Sherpas.htm, 10.5.2004
5
https://www.discovery.de/de/pub/specials/abenteuer/gipfelstuermer/pioniere/sir_edmund_hillary.htm, 10.5.2004
6
https://destination-asien.de/nepal/bevoelke.htm, 10.5.2004
7
https://nepal-trekking.at/volk.html, 10.5.2004
8
https://www.mountainspirit-deutschland.de, 10.5.2004
9
https://www.nepalresearch.org/publications/Nepal_Tamang_Ghedung.htm, 10.5.2004
10
https://www.erdkunde-online.de
 
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Diese Seite wurde im Mai 2004 bearbeitet.