Informationen und Fakten über Lamas - ein kleines Lamakunde - Lexikon: Typen nach Bewollung
"Bewollung" bei Lamas und Alpakas
Der Begriff "Wolle" in diesem Kapitel meint die Faser bzw. das Vlies von Lamas und Alpakas. Normalerweise benutzt man den Begriff "Wolle" definitionsgemäß im Deutschen nur für Schafe. Sowohl bei Lamas als auch bei Alpakas unterscheidet man die verschiedenen Arten noch zusätzlich anhand der Bewollung. Die nachfolgenden Typen wurden nach der derzeitig gebräuchlichen Nomenklatur beschrieben. Natürlich gibt es Zwischenformen. Vor allem zwischen Tapada und Lanuda bestehen viele Diskrepanzen in der Einteilung. Man sagt, daß der Charakter der Tiere ein wenig an ihrer Bewollung erkannt werden kann. Ccara-Lamas sind robuste Trekker mit Ausdauer und normalerweise "leichtknochig". Ihnen wird die meiste Wildheit unter den Typen nachgesagt (kann ich allerdings nicht wirklich bestätigen). Angeblich: je mehr Vlies Lamas haben, umso gutmütiger, ruhiger und einfacher sollen sie in ihrer Handhabung sein. Ich möchte eindeutig betonen, daß dies alles nur eine Daumenregel aus der Gerüchteküche ist und jedes Tier einzeln betrachtet werden muß. Es gibt absolut dozile Classics genauso wie halbwilde Woolys ...
Unterscheidung von Lamas anhand des Vlieses und der Fasern
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Tampuli-Lamas teilen sich in Lanudas und Tapadas auf. Der Begriff Tampuli ist im mittleren Teil der Anden geprägt worden und wird bei uns selten bis gar nicht verwendet. |
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Tapadas sind stark bewollte Lamas, die jedoch nicht ganz so viele Fasern am Kopf und an den Beinen unterhalb des Knies/Ellenbogens haben. Die Fasern haben den Anschein, ähnlich wie beim Huacaya-Alpaka abzustehen. Das Vlies ist wesentlich einheitlicher als beim Ccara, teilt sich in mittelfeine Grannenhaare und ähnlich feines Untervlies auf. Man kann ihr Vlies auch als single-coat bezeichnen. Das Vlies dieser Tiere neigt schneller zum Verfilzen als bei Lanudas. Tapadas müssen jährlich geschoren werden: mind. Sattelschur. |
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Lanudas sind ebenfalls nicht so große Tiere wie die Ccaras. Sie erscheinen in ihrem Vlies häufig matt gegenüber dem Ccara-Lama. Der Grund sind die Grannenhaare - nur diese glänzen. Das Lanuda hat die feinsten Grannenhaare der Lamatypen. Diese bilden mit der Wolle meist eher ein einheitliches wirkendes Vlies. Sie haben den Anschein, ein wenig suri-ähnlich zu sein. Lanudas sind stark bewollt - und zwar bis hinunter zu den Zehen. Die Faser verfilzt nicht so schnell wie beim Tapada. Lanudas sind nicht für Trekkingtouren geeignet, weil der Witterungsschutz - ähnlich wie beim Alpaka - minimiert ist. |
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Das Vlies hat die Eigenschaften des Suri-Alpakas. Die Tiere sind eher klein und zählen meist als stark-bewollt. Weitere Informationen zu den Fasern beim Suri-Alpaka. Es scheint so, als ob einige Lanuda-Typen in ihrer Ahnenreihe Suri-Lamas hatten. Vor allem die Lanudas mit "silky"-Vlies weisen eindeutige diesbezügliche Zeichen sowohl in der Oberflächenstruktur, als auch im mikrobiologischen Bereich auf. |
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Unterscheidung von Alpakas anhand des Vlieses und der Fasern
Huacaya ist der häufigste Alpakatyp. Die Tiere wirken wie Teddybären. Diese Alpakas müssen jährlich geschoren werden - dies verlangt inzwischen glücklicherweise auch der Tierschutz. Huacaya-Fasern sind einem Modetrend unterworfen. Derzeitig möchte man Fasern, die möglichst gut von Maschinen versponnen werden können. Man orientiert sich am Merino-Schaf. Ein Traumvlies eines Alpakas ist fein (wenige Micron), hat viel Crimp (eine horizontale Wellung) und Homogenität sowohl in der Struktur, Feinheit als auch in der Farbe. |
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Anita Selig-Smith - Zadik-Lamas 2012, Disclaimer
